Woran kann ich erkennen, dass ich mit dem richtigen Trainer/ der richtigen Trainerin auf dem richtigen Weg bin?
Für uns alle, die wir Pferde besitzen stellt sich natürlich häufig die Frage nach fachkundigen Therapeuten, Sattlern und Hufbearbeitern und vor allem Ausbildern.
Viele Anfragen, die mich erreichen, schildern die Problematik nicht zufriedenstellender Ausbildung des Pferdes, mangelnder Methodik und Didaktik im Unterricht, fehlendes Fachwissen von Trainern bis hin zu nicht zielführender Arbeit, Unfällen mit Verletzungsfolgen und Vertrauensverlust u.v.m. Darunter sind wahre Hilferufe.
Wie findet man den/ die Richtige? Was passt zu mir und wie kann ich als Laie erkennen, ob ich und meinPferd in den richtigen Händen sind?
Die meisten Menschen, die zu mir kommen, sind keine unerfahrenen Pferdemenschen oder Reiter. Sie haben oft schon ein gewisses Gespür für die Bedürfnisse ihres Pferdes und möchten echte Problemlösungen.
Und da fängt das Problem erst an.
Warum kann/macht mein Pferd das nicht?
Die Antwort heisst, Das Pferd kann nur so gut sein wie wir selbst. Es kann nur so leicht, so frei und so schwungvoll sein, wie der Reiter es zulässt, den richtigen Ton trifft, die richtige Einwirkung und Konsequenz, damit das Pferd die grösstmögliche Bewegungsfreiheit und Bewegungsgesundheit erlangt. Es lernt immer etwas und bleibt folgerichtig stets in unserer Ausbildung.
Folglich müssen wir uns ein paar Skills zulegen. Disziplin, Selbstreflektion, Wissensdurst, Fleiß und Flexibilität.
Was sich ein wenig nach Militär anhört, ist das Fundament für ein langes gesundes Leben als Reitpferd.
Ich glaube, das haben wir uns alle mal einfacher vorgestellt.
Danach dürfen wir getrost unseren Focus auf die Trainingstunden richten.
Natürlich sollen sich Fortschritte einstellen und es ist wichtig, diese auch zu erkennen. Am Verhalten des Pferdes, an der verbesserten Haltung, am schwungvollerem Gang, mehr Tragkraft und mehr Freude und gegenseitigem Vertrauen in der Arbeit.
Dazu gehört eine verständliche Anleitung, hinterlegt mit breitem Fachwissen und Erfahrung, am besten mit vielen verschiedenen Pferden; die Bereitschaft individuell auf jedes Pferd einzugehen und den roten Faden trotzdem nicht zu verlieren. Es gehört ferner die Bereitschaft dazu, auch einen Schritt zurückzugehen in der Arbeit, weil das Pferd uns etwas zu sagen versucht und der Ausbilder in der Lage ist, das zu erkennen und das von jugendlichen Kapriolen unterscheiden kann.
Dazu gehört Ehrlichkeit, ein gehöriges Maß an Empathie von beiden Seiten und auch ein Vertrauensvorschuss, denn auch der beste, erfolgreichste und bekannteste Trainer hat Rom nicht an einem Tag erbaut. Auch wir Trainer entwickeln uns weiter, gewinnen Erkenntnisse und lernen dazu.
Die eigenen Emotionen richtig einzuordnen und zu verstehen, dass wir einen lebenslangen Entwicklungsprozess eingegangen sind mit unserem Pferd, dessen Dynamik und Erfolg wir zu einem ganz großen Teil selbst bestimmen, hilft uns dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen.